Bebauung Ortsmitte Mühlhofen
Die Geschichte vom Mühlhofer Loch
Das Bürger- und Umweltforum hatte im Frühjahr 2014 den richtigen Riecher, als es beim Bebauungsplan „Aach Arkaden“ Bedenken anmeldete. Ebenso die 330 Unterzeichner einer entsprechenden Petition und die zahlreichen qualifizierten Einsprüche bei der Öffentlichkeitsbeteiligung.
Allen Unkenrufen zum Trotz wurde der Bebauungsplan beschlossen und das Grundstück an den Investor verkauft. Die Baugrube wurde ausgehoben. Ab dann schaute man bis heute in ein Loch.
Wie konnte das passieren? Die Mühlhofer hatten sich eine Belebung ihrer Ortsmitte samt Einkaufsmöglichkeit gewünscht. Lange hatte die Verwaltung nach Investoren gesucht. Als schließlich das Projekt „Aach Arkaden“ vorgestellt wurde, fand dies mehrheitliche Zustimmung. Gegenüber den Machern und ihrem Finanzierungsmodell bestanden keine größeren Vorbehalte. Eine damals vom BUF geforderte Fertigstellungsbürgschaft wurde abgelehnt.
Das Projekt lief schleppend an. Die Nachfrage nach Wohnungen soll hinter den Erwartungen zurückgeblieben sein. Beim Bauablauf gab es wiederholt Verzögerungen: Ein gefordertes Schallgutachten, unerwartete Altlasten, Wartezeiten auf eine Spezialfirma für die Baugrubensicherung, ein Normenkontrollverfahren…. . Der Investor ging insolvent. Fortan sah man in Mühlhofen in ein mit 2 Millionen Grundschuld belastetes Loch. Gemeinderäte fragten wiederholt an, wie man die nun trostlose Ortsmitte etwas aufwerten könne. Irgendwann machte eine kleine Gruppe ihrem Unmut Luft. In einer Nacht- und Nebelaktion wurden Banner mit schwäbischen Mundartsprüchen an den Bauzaun gehängt. Nach diesem Handstreich sorgte die Gemeindeverwaltung auf Vorschlag der Aktivisten für unverfänglichen Ersatz. Fortan konnten sich die Bürger an schönen alten Fotos aus Mühlhofen erfreuen.
Siehe auch:
- Südkurier: Projekt Aach-Arkaden geplatzt?
- Südkurier: Was es mit den Bannern auf sich hat
- Südkurier: Für Lamm war die Verkehrssicherheit nicht gewährleistet
- Südkurier: Mix aus Wohnen und Gewerbe rückt näher
- Antrag auf Neubau eines Wohn- und Geschäftshauses (28.01.2024)
(Ute Stephan, Bilder: Rainer Jäckle)